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Boden

Was ist Boden?

Der Begriff Boden beschreibt ein mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetztes Umwandlungsprodukt mineralischer und organischer Substanzen, welches durch den Einfluss von Umweltfaktoren an der Erdoberfläche entstanden ist

Was sind die wichtigsten Funktionen von Boden?

  • Lebensraum für Pflanzen, Pilze und Tiere
  • Wichtiger Bestandteil des Ökosystems und unverzichtbar für essentielle Kreisläufe
  • Trägt als Anbaufläche zur Ernährung bei
  • Gewinn von Bodenschätzen und Energiequellen

Warum sind Bodenlebewesen wichtig??

Im Boden leben Milliarden Kleinstlebewesen, die organisches Material in Humus umwandeln. Diese sogenannten Destruenten (Zersetzer) sind für den Nährstoffkreislauf und somit für die Ernährung der Pflanzen unverzichtbar.

Warum ist die Funktion als Wasserspeicher so wichtig?

Die Zusammensetzung des Bodens ermöglicht es, Wasser gegen die Schwerkraft zu halten. Dies ist gerade in Trockenperioden entscheidend, da die Pflanzen weiterhin mit Wasser versorgt werden können.

Wovon ist die Wasserspeicherkapazität abhängig?

Entscheidend für die Fähigkeit Wasser zu halten ist die Zusammensetzung des Bodens. Hierbei spielt das Verhältnis zwischen Mineralik und Organik eine bedeutende Rolle, da die Porengröße im Boden davon beeinflusst wird.

Welche Bodenarten gibt es?

Man unterscheidet grob zwischen den drei Grundarten Sand-, Ton- und Schluffböden. In Böden liegen diese Bestandteile zumeist in unterschiedlichen Anteilen vor.

Bodenlebewesen

Im Boden leben Milliarden Kleinstlebewesen, deren Hauptaufgabe es ist, organisches Material in verschiedene Humusverbindungen umzuwandeln.

Die bekanntesten unter ihnen sind die Regenwürmer.

Durch ihre Wühltätigkeit und ihre Verdauung von organischem Material schaffen sie wertvollen Humus und lockern den Boden. Den zahlenmäßig größten Anteil an den humusproduzierenden Organismen haben aber nicht die Regenwürmer, sondern sehr viel kleinere Bodenbewohner wie Fadenwürmer, Pilze und Bakterien.

Boden als Wasserspeicher

Eine besondere Fähigkeit von Böden ist es, Niederschlagswasser zu speichern, um eine kontinuierliche Wasserversorgung der Pflanzen sicherzustellen. Dies ist umso wichtiger, je weniger regelmäßige Niederschläge oder hochstehendes Grundwasser für eine gleich- mäßige Wasserversorgung sorgen.

Grundsätzlich kann jeder Boden Wasser entgegen der Schwerkraft halten und speichern. Es gibt allerdings Böden, die das besser können als andere. Entscheidenden Einfluss darauf, wie viel Wasser ein Boden speichern kann, hat das Bodengefüge sowie die mineralische (Bodenart) und organische (Humusgehalt) Zusammensetzung des Bodens.

Boden besteht nicht nur aus festen Bestandteilen, er besteht auch aus einem System verschieden großer Bodenporen, die entweder mit Luft oder Wasser gefüllt sind. Wasser, das im Boden entgegen der Schwerkraft gehalten wird, nennt man Haftwasser. Möglich wird das durch verschiedene Kräfte, die zwischen Bodenteilchen und Wassermolekülen sowie zwischen den Wassermolekülen selbst wirksam werden. Nach Art der Kräfte kann das Haftwasser in Adsorptionswasser und Kapillarwasser unterteilt werden.

Das Adsorptionswasser bildet eine nur wenige Nanometer dünne Hülle (= 0,000001 mm) um die festen Bodenteilchen. Es wird jedoch so fest daran gebunden, dass es von den Pflanzen nicht genutzt werden kann. Das Kapillarwasser, das durch Kapillarkräfte in den Poren des Bodens gehalten wird, ist hingegen weniger stark gebunden und daher für die Pflanzen verfügbar. Wird dem Boden Haftwasser entzogen – durch Transpiration der Pflanzen oder durch Verdunstung über den Boden (Evaporation) –, kann der Vorrat durch kapillaren Aufstieg von Grund- und Stauwasser oder durch Niederschläge wieder aufgefüllt werden.

Bodenart

Die Bodenart beschreibt, aus welchen Korngrößen die mineralische Substanz eines Bodens überwiegend zusammengesetzt ist. So bestehen Sandböden beispielsweise aus relativ großen Körnern (0,063 mm bis 2 mm). Tonböden haben dagegen sehr kleine Körner (kleiner als 0,002 mm). Dazwischen liegt Schluff mit einem Durchmesser von 0,002 mm bis 0,063 mm. In der Regel bestehen unsere Böden immer aus einem Gemisch dieser Hauptbodenarten.

Als Lehm bezeichnet man zum Beispiel ein Gemisch aus Sand, Schluff und Ton mit etwa gleichen Anteilen.

Feinkörnige Böden speichern viel Wasser…

Grundsätzlich kann man sagen: Je enger die Poren, desto besser halten sie das Wasser. Wie groß diese Poren sind, hängt unter anderem von der Bodenart ab. In der Regel haben feinkörnige Tonböden sehr feine Poren und können demnach verhältnismäßig viel Wasser aufnehmen und speichern. Sandige Böden mit einer groben Körnung haben dagegen meist große Hohlräume (Grobporen), in denen das Wasser schneller versickert.

Eigentlich müssten Tonböden wegen ihrer besonderen Wasserspeicherfähigkeit die besseren Böden für Pflanzen sein. Dem ist aber nicht immer so. Denn ein Großteil des in Tonböden gespeicherten Wassers haftet so stark in den feinen Poren, dass es für die Pflanzen nur schwer zugänglich ist. Je feiner die Poren, desto schwieriger ist es für die Pflanzen, das Wasser über die Wurzeln aufzunehmen. Wasser in Poren mit einem Durchmesser von weniger als 0,0002 mm nennt man Totwasser. Es ist so stark gebunden, dass es für Pflanzen nicht mehr nutzbar ist.

Das bedeutet, dass sowohl sehr sandige als auch sehr tonige Böden meist nur wenig pflanzenverfügbares Wasser bereithalten. Ein optimaler Boden für Pflanzen ist demnach ein Boden mit einem hohen Anteil an mittelgroßen Poren. Das sind sogenannte schluffige Böden, wie zum Beispiel der Lössboden einer ist.